Amnesty International
Kontext
Der Blogger Tadjadine Mahamat Babouri, auch bekannt als Mahadine wurde – nach Angaben von Amnesty International – auf offener Strasse verhaftet, nachdem er regierungskritische Videos auf Facebook gepostet hatte. Anschliessend wurde er im Gefängnis gefoltert und eine lebenslange Haftstrafe angedroht. Die Digitalagentur Station AG und ich hofften, dass wir mit unserer entwickelten Kampagne Druck auf die tschadische Regierung ausüben können, um seine Freilassung zu erreichen.
Schwerpunkt
Mit Selfies für die Menschenrechte kämpfen? Mit der Kampagne «I'm here» erweitert Amnesty International Schweiz den klassischen Briefmarathon und nutzt das visuelle Phänomen unserer Zeit auf sinnvolle Weise: Ein einfacher Selfie-Upload genügt - und der Teilnehmer drückt seine Solidarität mit unrechtmässig Inhaftierten aus, setzt sich öffentlich für die Menschenrechte ein und übt gemeinsam mit Tausenden von anderen Druck auf Regierungsvertreter aus. Die Plattform diente als zentrales Instrument der digitalen Kampagne. Ein sozialer Hub mit einem sauberen und klaren UX-Design, das sich auf das eine Ziel konzentriert: Beteiligung und Reichweite zugunsten der Menschenrechte. Jeder zehnte Besucher beteiligte sich mit seinem Bild an der Kampagne, wobei die Hürde zum Hochladen eines persönlichen Fotos relativ hoch ist. Jedes hochgeladene Gesicht wird dann zu einem Mosaikstein in Mahadines Gesicht und zeigt, dass sich Tausende von Menschen um Mahadine und seine Familie sorgen. Die Agentur Station AG und ich haben auf der Website eine dynamische Live-Galerie mit einem Zähler für alle Teilnahmen eingerichtet, die im Laufe der Zeit gemacht wurden. Ausserdem stellten wir am Hauptbahnhof Bern einen mobilen Bildschirm auf, auf dem sich spontan motivierte Passanten mit einem Selfie an der Menschenrechtsbewegung beteiligen konnten.
Wirkung
Mehr als 1'000'000 Views auf allen Kanälen
(Google Analytics, 01.2018)
Er wurde am 5. April 2018, 18 Monate nach seiner Verhaftung, freigelassen.